Rund um Deutschland 2015 – Teil 5 (D) Im Berchtesgadener Land

Droben auf dem Berg

Donnerstag, 06.08.2015

Den Wohnmobilstellplatz in Übersee muss man einfach lieben. Da wir uns sowieso einige Dinge im Berchtesgadener Land anschauen wollen, buchten wir uns gleich für vier Nächte ein. Wir dürften auch eine fünfte Nacht bleiben, allerdings müssten wir dann am Montag bereits gegen sieben Uhr in der Früh abreisen, da die Vorbereitungen für das alljährliche Chiemsee Reggae Summer-Festival beginnen sollten, welches jedes Jahr auf der Wiese nebenan stattfindet.

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Hinter dem Wohnmobilstellplatz

Wie man sich wahrscheinlich schon denken kann, liebe ich die Berge. Heute möchte ich daher zur Roßfeld-Panoramastraße im knapp 80 Kilometer entfernten Berchtesgaden fahren.

Hinter Reit im Winkl kommt man an einem wunderschönen Badesee vorbei. In dem glasklaren Wasser des Mittelsees schwimmen etliche prächtige Fische und das Alpenpanorama ist durchaus eine kleine Rast wert.

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Mittelsee

Auf der landschaftlich schönen B305 vergehen die etwa 1,5 Stunden Fahrzeit wie im Fluge. Die Roßfeld-Panoramastraße, auch Roßfeldhöhenstraße genannt, ist eine mautpflichtige, 15,4 Kilometer lange Ringstraße über das Roßfeld und die mit 1.570m ü. NN die höchste durchgehende Straße Deutschlands.

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Roßfeld-Panoramastraße

Als rein touristische Straße angelegt, bietet die Roßfeldstraße atemberaubende Blicke in das Berchtesgadener Land, die alle paar hundert Meter zu einem Stop einladen.

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Atemberaubende Ausblicke

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Roßfeldhöhenstraße: Als Panoramastraße angelegt

Am Scheitelpunkt lädt ein Wirtshaus zur Brotzeit ein. Hier laufen auch Kühe querfeldein über Wiesen und Wege. Diese Kuh scheint die Touristen schon gewohnt zu sei, denn sie schneidet fotogene Grimassen. 😉

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😛

Da wir gegen 15 Uhr bereits wieder im Tal sind überlegen wir, noch zum berühmten Kehlsteinhaus auf dem Obersalzberg zu fahren. Die Straße dorthin stellt eine echte Herausforderung für das nur 70PS starke Didimobil dar, denn die Straße auf den Obersalzberg weist eine Steigung von ganzen 24% auf!

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Ob das wohl gut geht?

Schnaufend im ersten Gang verrichtet das Didimobil zufriedenstellend seinen Dienst, und ob der vorangeschrittenen Uhrzeit finden wir sogar einen Parkplatz an der Busabfahrt. Das Kehlsteinhaus, einst im Dritten Reich von der NSDAP errichtet und Adolf Hitler zum 50. Geburtstag geschenkt, ist nur über eine schmale und steile, 6,5 Kilometer lange Straße erreichbar. Diese ist für Privatfahrzeuge gesperrt und wird von einem Busshuttle befahren, dessen Abfahrtshaltestelle sich am Fuße des Kehlsteins am Informationszentrum Obersalzberg befindet. Wir haben Glück und können noch ein Ticket für den sofort fahrenden Bus ergattern.

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Spektakuläre Auffahrt auf der Kehlsteinstraße

Am oberen Endpunkt der Straße angekommen, bietet sich ein erster Panoramablick, der aufgrund fehlender vorgelagerter Berge weit ins Landesinnere reicht.

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Weitblick

Der Aufstieg zum eigentlichen Kehlsteinhaus (heute ein Gasthaus) erfolgt entweder über zahllose Stufen am Berghang entlang, oder mittels eines Aufzugs mitten im Berg. Angelegt ist dieser in einem rechtwinkligen Dreieck: Ein 124m langer Stollen führt vom Buswendeplatz ins Innere des Berges, von wo aus der Lift ebenfalls 124m senkrecht nach oben direkt ins Foyer des Kehlsteinhauses führt.

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Eingang zum Fahrstuhl

Vom Kehlsteinhaus aus bietet sich ein herrlicher Rundumblick über die österreichischen Alpen, den Königssee und die Stadt Berchtesgaden bis hin ins bekannte Berchtesgadener Land.

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Berchtesgarden

Vom Restaurant aus führt ein Wanderweg hinauf bis zum Gipfel des 1.881m hohen Kehlsteins. Hier sieht man viele Adler, die deutschen Wappentiere, durch die Lüfte fliegen. Im Englischen hat das Kehlsteinhaus daher auch den Beinamen Eagle’s Nest.

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Das Kehlsteinhaus, 1.834m ü. NN.

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Kehlstein Gipfelkreuz, 1.881m ü. NN.

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Ausblick

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Adler

Auf dem Rückweg lassen wir uns Zeit und die bayrische Landschaft auf uns wirken. Der Junior möchte unbedingt noch ein Bad in dem für mein Empfinden eiskalten Mittelsee nehmen.

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Kirche in Weißbach a.d.Alpenstraße

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Wasserratte

Während der Junior im Kühlen Nass plantscht, zieht ein vorbeiziehendes Reptil meine volle Aufmerksamkeit auf sich: Eine prächtige Schlange zieht des Weges und schlängelt sich den Strand entlang. ♥

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Spricht mit gespaltener Zunge: Schlange

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind wir wieder zu Hause und lassen den Abend ruhig ausklingen.

Das Echo vom Königssee

Freitag, 07.08.2015

Wenn man schon im tiefsten Bayern ist, dann sollte man zum Frühstück auch eine Weißwurst essen! Unser herzlicher Stellplatzbetreiber empfahl uns den Gasthof zum Ott im Nachbarort Staudach-Egerndach, und tatsächlich bekommen wir dort eines dieser leckeren Schmanckerln.

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Zünftiges Weißwurstfrühstück ♥

Gut gestärkt geht es heute erneut nach Berchtesgaden. Ziel solle der Königssee sein mit einer Rentnerbootsfahrt und allem drum und dran. 😉

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Weißbachschlucht B305

Das Didimobil stellen wir auf dem Großparkplatz am Königssee ab und machen uns zu Fuß durch die von Souvenirständen gespickte Fußgängerzone auf den Weg zum See.

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Fußgängerzone Königssee

Direkt am Schiffsanleger erstehen wir die Schiffstickets für eine komplette Rundfahrt bis Salet auf der anderen Seite des Sees. Etwa eine halbe Stunde müssen wir warten, bis unser Boot bereitsteht.

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Elektroboote auf dem Königssee

Lautlos gleiten die eleganten Boote über den bis zu 190m tiefen Königssee, der zu den saubersten Seen Deutschlands zählt.

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Lautlos gleiten die Boote über den Königssee

Nach etwa 20 Minuten Fahrzeit erreichen die Boote die berühmte Echowand. Hier wird ein kurzer Zwischenstop auf dem Wasser eingelegt und der Bootsführer demonstriert mit einer Trompete den Hall des Echos.

Kurz darauf ist schon die alte Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä am rechten Ufer auszumachen. Wir steigen hier aus und genehmigen uns ein Eis im doch recht teuren Café.

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St. Bartholomä

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Zwischenstop auf halbem Wege

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Grüß Gott.

Nach etwa einer Stunde nehmen wir das nächste Boot und fahren weiter den See hinauf bis nach Salet, von wo aus ein Fußweg zum wesentlich kleineren Obersee führt.

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Blick nach Salet, das Ende des Königssees

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Ente gut, alles gut.

Etwa zehn Minuten dauert der Fußweg zum Obersee, zum Röthbachfall, dem höchsten Wasserfall Deutschlands, sollen es etwa 1,5 Stunden sein. Wir haben gute drei Stunden Zeit, bis das letzte Boot zurück nach Königssee fährt.

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Didi vor dem Obersee

Das beliebte Fotomotiv des Bootshauses am Nordufer des Obersees ist leider komplett besetzt von badenden Japanern und sonstigem Touristenauflauf. Wir ziehen es daher vor, zumindest einmal zum anderen Ende des Sees zu laufen, denn dort ist kaum mehr eine Menschenseele unterwegs.

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Südende des Obersees, Blick Richtung Norden/Königssee

Da wir gut in der Zeit lagen, wagen wir auch einen Aufstieg zum Röthbachfall, die Zeit immer im Blick, damit wir notfalls rechtzeitig umkehren können.

Quer durch bimmelnden Kuhherden erreichen wir den Wasserfall in weniger als einer Stunde, ohne uns großartig beeilt zu haben. Im Sommer führt der über 350m hohe Röthbachfall wenig Wasser, im Frühjahr muss der Anblick wesentlich beeindruckender sein.

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Röthbachfall, höchster Wasserfall Deutschlands

Auf dem Rückweg haben wir noch genügend Zeit, um in der Fischunkelalm am Südufer des Obersees einzukehren. Junior hält es dort jedoch nicht lange aus, denn das Wasser lockt ihn schon wieder zu einem Bad im eiskalten Obersee. 😉

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Bald gibt es Schwimmhäute

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Die 500 Jahre alte Fischunkelalm

Auf dem Rückweg gibt es noch eine Pizza beim Italiener in Reit im Winkl, bevor wir dem Sonnenuntergang entgegen zurück zum WoMo-Stellplatz fahren.

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Dem Sonnenuntergang entgegen