England & Wales 2017 – Teil 4: Harry Potter und die Cotswolds

Harry Potter und die Cotswolds

Freitag, 14.04.2017

Der heutige Morgen beginnt feucht, die Wolken hängen tief in den Bergen und es nieselt ein wenig. Das Sanitärgebäude ist ungeheizt, dafür ist die Dusche angenehm warm, und man mag sie gar nicht mehr verlassen. Dennoch können wir uns nicht nur von der Dusche losreißen, sondern müssen heute auch Wales auf Wiedersehen sagen. Meine Mitfahrerin ist großer Harry Potter-Fan, daher soll unser erstes Ziel am heutigen Tage die Kathedrale von Gloucester sein, in der einige Szenen der Filme gedreht worden sind.

Tief hängen die Wolken in Wales

Viereinhalb Stunden dauert die Fahrt – hauptsächlich über Landstraßen – von unserem Übernachtungsort nach Gloucester. In einer Nebenstraße finden wir rasch zwei Parkplätze und erkunden die Stadt zu Fuß. Die Kathedrale bildet so etwas wie den Mittelpunkt der Stadt.

Kleine Gassen führen zur Kathedrale von Gloucester

In der Kathedrale findet ob des heutigen Karfreitags eine Art Marathon-Gottesdienst über mehrere Stunden statt, dem gerade einmal zwei Dutzend Menschen beiwohnen. Trotzdem bleibt das Fotographieren im sehenswerten Hauptkirchenschiff verboten. Egal, die Kathedrale ist groß genug, und Harry Potter wurde in einem der Gänge in den Nebengebäuden gedreht.

Gloucester Cathedral

Auch wenn man wie ich die Filme nicht kennt, wer die Bücher gelesen hat, kann sich die sakralen Gewölbe durchaus auch als Zentrum der Hexerei und Zauberei vorstellen und bildlich den Jungen mit dem Blitz auf der Stirn vorbeiziehen sehen.

Und wo ist jetzt Harry?

Nach knapp zwei Stunden sind Kathedrale und der kleine Hafen besichtigt. Etappenziel für heute sollen die Cotswolds sein, eine sehr ländliche Gegend mit alter Bausubstanz, die uns auf der letztjährigen Tour bereits sehr gefallen hat (siehe https://www.didisworld.com/2016/04/05/england-2016-teil-2/). Erster Anlaufpunkt soll auch dieses Jahr wieder der beschauliche Flecken Lower Slaughter werden; mangels Parkplätzen geben wir diese Idee jedoch auf und fahren stattdessen in das benachbarte, aber komplett überlaufene Bourton-on-the-Water. Dies ist der wohl bekannteste Ort in den Cotswolds und bietet neben den pittoresken Gebäuden aus dem typischen gelblichen Cotswold Sandstein weitere touristische Infrastruktur in Form von Miniatureisenbahn oder Automuseum.

Bourton-on-the-Water

Touristenmassen schieben sich durch den beschaulichen Ort.

Automuseum in Bourton-on-the-Water

In den Nebenstraßen ist weniger los.

Das Flüsschen Windrush durchzieht den Ort.

Ich kenne vom letzten Jahr noch einen kleinen Campingplatz in der Gegend, welchen wir nach einer kleinen Rundtour durch weitere Dörfer ansteuern. Während schlechte Straßen für den etwas tiefergelegten Bus vom Chefkoch letztes Jahr ein Graus waren, freut sich der Feuerwehrmann dieses Jahr über eine kurze Strecke auf einer Offroad-Piste. 😉

Offroad zum Campingplatz

Auf der Folly Farm bekommen wir trotz Osterferien zwei benachbarte Plätze mit Stromanschluss. Zum Abendbrot gibt es Eintopf, und aufgrund weiterhin empfindlich kühler Temperaturen am Abend und in der Nacht verbringen wir den Abend erneut im Didimobil.

Zurück auf altbekannten Pfaden: Die Cotswolds

Samstag, 15.04.2017

Heute früh wollen wir einen neuen Versuch unternehmen, das Dörfchen Lower Slaughter zu besuchen. Um zehn Uhr ist weit und breit noch kein Toursit zu sehen, und so können wir in aller Ruhe einmal entlang des kleinen Flüsschens zur Mühle schlendern und wieder zurück.

Lower Slaughter

Wassermühle in Lower Slaughter

Der Ort ist sehr klein und überschaubar, aber dennoch in meinen Augen sehr sehenswert, wie meine Mitreisenden durchaus bestätigen.

Wir machen einen weiteren Stop im bekannten Örtchen Broadway. Letztes Jahr war dort kein Parkplatz zu finden, heute haben wir Glück und finden sogar zwei Parkplätze.

Der Ort mit seinen historischen Gebäuden erstreckt sich entlang einer einzigen Hauptstraße; die wenigen kleinen Cafés sind jedoch bereits gut besucht, und so fahren wir weiter und kehren unterwegs in einem rustikalen Inn ein.

Zentraler Platz in Broadway

Hotel

Innenhof des Hotels

Alles frisch

Gegen 14 Uhr brechen wir auf Richtung Harwich, die Fähre zurück geht morgen früh um zehn. Die Fahrt zieht sich mangels Schnellstraßen ziemlich in die Länge, da bietet eine Kanalschleuse eine willkommene Abwechslung. Die Three Locks Schleuse befindet sich in der Nähe von Milton Keynes am Grand Union Kanal und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

The Three Locks

Es herrscht reger Betrieb

Auf dem weiteren Weg Richtung Harwich geben wir die letzten Pfunde für Flüssignahrung in einem großen Supermarkt aus, bevor wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz machen. Durch die Ferien sind nahezu alle Campingplätze restlos ausgebucht, sodass wir auch die letzte Nacht auf der Insel wieder bei dem Bauern vom Hinweg verbringen. Zum Essen fahren wir abends noch in die Stadt nach Harwich, wo wir von einem Einheimischen ein tolles Speiselokal gezeigt bekommen und zum Abschluss noch ein letztes Pint in einem benachbarten Pub zu uns nehmen.

Zurück aufs Festland

Sonntag, 16.04.2017

Es wird merklich wärmer, denn wir haben diese Nacht nicht wie auf der Hinfahrt gefroren. Pünktlich um neun finden wir uns an der Fähre ein, die Kontrollen verlaufen reibungslos. Vor uns in der Wartereihe steht ein britischer T4. Wir sollen ihn bis kurz vor Hamburg noch mehrmals auf der Autobahn treffen. 😉

VW-Busse, wohin man schaut: Warten auf die Fähre in Harwich

Die Fährüberfahrt verbringen wir mit Essen und “Ludo” Spielen, der englischen Variante von “Mensch ärger Dich nicht”. Hoek van Holland erreichen wir pünktlich, tanken die Fahrzeuge auf und fahren bis kurz vor Anbruch der Dunkelheit, als wir bei Urk in den Niederlanden einen Campingplatz finden. Das Restaurant hat noch geöffnet, wir brauchen also nicht kochen. Leider sind die Speisen nicht sonderlich überzeugend und die Preise demenstprechend mehr als stattlich.

Letzte Nacht der Tour: Urk.

Bunte Tulpen aus Holland

Montag, 17.04.2017

Neben dem Campingplatz hatten wir bereits gestern riesige Felder mit bunten Tulpen gesehen, die wir uns heute einmal aus nächster Nähe anschauen wollen. Und das Klischee scheint zu stimmen: Die prächtigsten Tulpen kommen ganz sicher aus Holland.

Tulpen, so weit das Auge reicht: Holland

Kurz vor der deutschen Grenze verabschieden sich der Feuerwehrmann und seine Frau von uns, sie wollen noch einen Abstecher zu Bekannten machen. Meine Mitfahrerin und mich verabschiedet kurz darauf die altbekannte Grenzgiraffe, zehn Minuten später sind wir zurück in Deutschland. Ohne weitere Rast fahren wir zurück nach Hause, und ich setze meine Mitfahrerin um 17 Uhr nach einer wieder mal tollen Tour glücklich zu Hause ab.

Die “Grenzgiraffe”: Der Urlaub ist vorbei.

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